oder: Von einem der Auszog ein E-Fahrzeug zu kaufen oder „Ey Mann, wo is mein Auto?“
oder: Von einem der Auszog ein E-Fahrzeug zu kaufen oder „Ey Mann, wo is mein Auto?“
Meine Reise zur E-Mobilität
Zur Passfahrt hat sich am Samstag Morgen ein illusterer Kreis von alternativ angetriebenen Fahrzeugen nebst deren Fahrer versammelt. Nachfolgend ein kleiner Überblick
Die Puristen
Auf den ersten Blick stechen sie heraus. Die 3 Tesla Roaster bringen Farbe ins Teilnemerfeld. Ich denke zu den Fähigkeiten der Teslas muss ich nicht mehr viel schreiben. Diese machen ja schon seit längerem die Strassen dieser Welt unsicher.
Auf der einen Seite stehen eine beeindruckende Akkukapazität und Motorleistung sowie in tolles Design und das Frischlufterlebnis.
Auf der anderen Seite fehlt den Teslas aber jegliche Familientauglichkeit, Kofferaumkapazität und Flexibilität. Mal schnell von München nach Berlin fahren? Das geht eben nicht. Wenn man im Tesla Roaster unterwegs ist muss man sich eben die Zeit nehmen.
Auch der Innenraum inklusive Gestühl erfordert Nehmerqualitäten. Puristisch, hart und straff. Alles Eigenschaften die einen Roaster auszeichen, den Einsatz als Alltagswagen für die Masse aber einschränken.
Das ist jetzt keinesfalls als Kritik gemeint sondern einfach eine Festellung der Tatsachen. Ich selbst habe seit 12 Jahren einen (nicht Tesla!) Roaster den _ICH_ Sommers wie Winters benutze. Es gibt nichts schöneres als im Winter bei Sonnenschein dick eingepackt, aber mit offenen Verdeck, durch die schneebedeckte Landschaft zu fahren! Ich habe mit dem Roaster auch schon alle Dolomitenpässe abgeräubert - grandios. Das nun auch noch elektrisch zu können ist faszinierend!
Aber ich kenne auch die beengten Platzverhältnisse eines Roasters, die hohe Geräuschkulisse durch das Stoffverdeck sowie den begrenzten Laderaum.
Hinzu kommt beim Tesla Roaster noch der Preis von ca. 100.000 EUR.
Fazit
Im „Will ich haben“-Check: Daumen hoch!
Im „Alltagscheck“: Daumen runter!
Das Raumschiff
Aus meiner Sicht der optische Star der Veranstaltung ist der Fisker Karma. War ich mir beim betrachten von Bildern wegen des Designs noch unsicher, stehen Krenni und ich nun sabbernd vor dem Monster! Wir sind halt nur grosse Jungs, und finden Spielzeug einfach toll.
Was für eine Linienführung! Was für Details! Was für eine Grösse! Ja, Grösse! Der Karma lässt alle Fahrzeuge auf dem Platz wie Spielzeug aussehen, allein durch seine Ausmasse. Dazu kommt ein Gewicht von flockigen 2,4 Tonnen. Aber da er von zwei Elektromotoren mit jeweils 150KW Leistung angetrieben wird - wen interessiert da das Gewicht?
Ich treffe Gianfranco Pizzuto. Dieser ist CEO von Fisker Italien und Mitbegründer der Firma Fisker. Zudem ist Gianfranco auch noch sehr sympatisch und so komnen wir schnell ins Fachsimpeln. Man merkt das er hinter dem steht was er tut. Der (aus meiner Sicht) Riese hat dieses Glitzern in den Augen wenn er von seinem „Baby“ erzählt. Er ist mit seinem privaten Karma unterwegs. Natürlich gibt es eine Geschichte dazu. Das Fahrzeug hat die Seriennummer 61. Er ist 1961 geboren und hat das Auto extra in München angemeldet um ein Wunschkennzeichen mit der 61 zu bekommen. Ja, solche Verrückte (im positiven Sinne) kenne ich :-).
Witzigerweise ist sehr am Volt interessiert. Will sich sofort hineinsetzen und alle Details wissen. Er ist von der Verarbeitung begeistert und vom „niedrigen“ Preis des Volts erstaunt: „Das wäre was für meine Frau, der ist der Karma zu gross!“
Im Prinzip könnten der Karma und der Volt Brüder sein. Hier der Kraftprotz (Karma, wer es nicht erkannt hat), da der Praktiker (was bleibt noch übrig).
Beides sind EREVS, beide haben ähnliche elektrische Reichweiten. Beide haben 4 Sitze und sind sehr gut ausgestattet. Beide sind leise und relativ sparsam.
Aber nur in den Volt passt ein Kinderwagen oder Rollstuhl ;-).
Jetzt will ich aber den Karma von innen sehen.
Es ist der Wahnsinn! Die Flächen sind mit Leder überzogen, die Verarbeitung ein Traum. Alle Details wurden hier mit Herzblut designed und gearbeitet. Das beginnt bei der Holzapplikation in der Mittelkonsole und endet bei den aus Aluminium bestehenden Abdeckungen der 12V-Steckdosen.
Als Sahnehäubchen oben auf gibt es noch ein Solardach das eine Leistung von 150Wp mitbringt. Es lädt die Akkus (also ein Range Extender im Meterbereich), unterstützt aber auch die Klimaanlage und die 12V-Batterie.
Es gibt aber auch Unterschiede. Der V6 2.0Liter Tubomotor hat 260PS, kann aber weder die Räder direkt antreiben noch die Batterie in irgend einer Form laden. So ist der Karma ein echter serieller Hybrid. Da hat der Volt aus technologischer Sicht einen höheren Entwicklungsstand.
Der Akku ist nicht in T-Form, sondern ein langer Strang. GM hat sich die eigentlich ideale T-Form des Akkus schützen lassen, so müssen alle anderen eben etwas anderes bauen. Soweit ich es verstanden habeist eine Kapazität von 20 kwh nutzbar.
Natürlich, wie es sich für einen Sportwagen gehört ist der Karma mit Heckantrieb ausgestattet. 2x150KW treiben das Fahrzeug an.
Ich bin zwar kein Freund von künstlichen Sounds bei Elektroautos, aber der Annäherungston des Karma klingt wirklich nicht schlecht. Igrendwie muss ich dabei immer an die Cylonenjäger aus „Battlestar Galactica“ denken (neue Serien).
Was ist aber jetzt der Haken? Leider der Preis. 100.000-130.000 EUR kostet der Karma. Das wird wohl die massenhafte Verbreitung verhindern.
Fisker plant bereits eine kleinere Ausführung - den „Atlantik“ in der Grösse eines 3er BMWs für ca. 50.000 EUR. Ich habe mich schon mal für eine Probefahrt angemeldet.
Fazit
Im „Will ich haben“-Check: UNBEDINGT!
Im „Alltagscheck“: Daumen waagerecht... naja, aber keine Reichweitenbeschräkung
Im „Kann ich mir leisten Check“: No way :-(.
Der EINE
Wer wird das wohl sein? Natürlich der Volt.
Der Volt war das einzige kaufbare und alltagstaugliche Fahrzeuge der ECO Dolomites. Alle anderen Fahrzeuge können nicht mehr gekauft werden bzw. sind unbezahlbar. Der Rest waren Scooter, Twizys, Pleitegeier,alte Umbauten und Prototypen.
Im „Will ich haben“-Check: Jepp!
Im „Alltagscheck“: Daumen hoch!!!
Die Prototypen
Verschiedene Hersteller hatten Ihre mit Brennstoffzellen ausgerüsteten Wasserstoffahrzeuge zur ECO Dolomites geschickt.
Darunter waren Merzedes mit einer B-Klasse, Toyota mit einem SUV, Honda mit einem Insight und Hyundai mit einem Ix35 (hoffentlich bin ich hier richtig).
Die Hydrogenfraktion kommt insgesamt unauffällig daher. Alles sieht aus wie bei einem normalen Serienfahrzeug, ist es aber nicht! Tatsächlich sind dieses Fahrzeuge noch weit von der Serienreife entfernt, aber immerhin behauptet Merzedes die B-Klasse 2015 auf den Markt zu bringen. Na gut, warten wir es ab.
Warum es kein Hersteller mit irgendetwas seriennahem zu erscheinen geschafft hat, kann mir niemand erklären.
Gemeinsam ist den H2lern das hier nicht mehr flüssiger Wasserstoff wie früher getank wird sondern gasförmiges H2 in Hochdrucktanks. Das soll innerhalb von 3 Minuten ca. KG Gas in die Tanks befördert werden und dann für ca. 600 km reichen.
Die Brennstoffzelle hat dabei eine ungefähre Leistung von 100kw Peak und einen Wirkungsgrad von 44-65%. Anscheinend kommen alle Fahrzeuge mit einer Pufferbatterie daher um den Gesamtwirkungsgrad zu erhöhen.
Die Anderen
Ich will keines der Fahrzeuge die sonst noch teilgenommen haben abwerten, aber einige habe ich mir mangels Zeit und teilweise auch Interesse nicht genauer angesehen.
Mit dabei waren zwei Elektroroller die eine verkürzte Strecke gefahren sind.
Ein Tazzari Zero der von Daniel gefahren wurde. Der Zero gilt in Italien nicht als Auto und ist, nun ja, eher italienisch Verarbeitet.
Dabei war auch ein Think City. Leider ist Think inzwischen Pleite (2x?). So wird der Think City aus Norwegen wohl ein seltener Anblick bleiben.
Bemerkenswert ist da noch ein umgebauter Fiat Panda. Dieser ist mit einem 30kw-Motor und - TATAAAAAAA - einer ZEBRA-Batterie ausgestattet und besticht mit einem fast leerem Motorraum.
Mit von der Partie sind auch noch 3 Elektrobusse
-Merzedes Sprinter
-Renault Traffic
-Ein Fiat
Alle drei sind mit richtig dicken Akkupacketen ausgestattet.
Und lat but not least - zwei Twizys. Auch wenn der Twizy nichts für mich ist, finde ich diesen von der Idee her wirklich gelungen, auch wenn micht so ein Twizy immer an ein Alien erinnert. Der Überraschungserfolg des Jahres!
So, daswar es für Heute. Wir sind gespant was Morgen alles sein wird und ob alle im Ziel ankommen werden.
Das aber beim nächsten Mal... DER START
Jetzt kommen die Photos - Ihr könnte darauf auch gut „Wo ist Krenni?“ spielen.
Dienstag, 25. September 2012
Special ECO DOLOMITES - Die Teilnehmer