oder: Von einem der Auszog ein E-Fahrzeug zu kaufen oder „Ey Mann, wo is mein Auto?“
oder: Von einem der Auszog ein E-Fahrzeug zu kaufen oder „Ey Mann, wo is mein Auto?“
Meine Reise zur E-Mobilität
Freitag 21.09.
12:00 Uhr
Der Volt steht für die grosse Ausfahrt nach Südtirol bereit.
Batterie voll? - Check!
Tank voll? Check?
Cupholders mit Wasser und Cola bestückt? - Check!
Photokamera? - Check!
Beifahrer? - fehlt noch, aber Christian „Krenni“ Krenner hat sich bereits via Skype gemeldet. Alles wird nach Zeitplan starten. Alles wird gut!
„Krenni“ fährt einen Audi S5 der mit allen Schikanen ausgestattet ist. Gegen die im Audi eingebaute IT-Technik sieht der Volt auf einmal etwas „konventionel“ aus. Allerdings ist Krenni auch eine langjähriger Fan von Elektroautos - nur es gab ja nie echte Elektroautos zu kaufen. Dies ist eine gute Gelegenheit zu ermitteln wie der Volt bei Fahren von Oberklasseautos ankommt. Ich harre der Ankunft.
Und tatsächlich erscheint „Krenni“ püntklich in seinem schneeweisen Audi. Der Wuschelkopf ist sofort verliebt in das „kleine“ Auto. „Jaja, bei 4jährigen hast Du also leichtes Spiel! Aber NICHT bei mir!“ - denke ich mir neidisch :-)
12:45 Uhr
Wir können starten.
Der Plan sieht vor das wir wegen der unklaren Lademöglichkeiten vor Ort die Strecke im „Halten“-Modus hinter uns bringen werden um bei den Passfahrten am Samstag garantiert einen vollen Akku zu haben. Es wäre ja blöd wenn wir mit Benzin in die ECO-Dolomites gehen müssten. Zusätzlich wollen wir es ja ganz entspannt angehen. Elektrisch fahren fördert die Gelassenheit ja.
Aber wie könnte es auch sein, es sollte dann natürlich ganz anderst kommen wie ursprünglich geplant.
13:00 Uhr
Der erste Teil der Anreise verläuft ohne weitere Vorkommnisse. Wir und der Volt cruisen mit einer guten Reisegeschwindigkeit die A8 Richtung Richtung Süden. Da es heute am Freitag kaum einen Steckenabschnitt gibt der nicht einer Geschwindigkeitsbeschränkung unterliegt trifft uns die Limitierung auf 169 kmh überhaupt nicht. Wegen der frühen Uhrzeit entgehen wir aber den üblichen Freitags-Staus.
So pendelt die Geschwindigkeit zwischen 80 und 130 khm. Der Range Extender brummelt vor sich hin und ist glücklich endlichmal nicht das Kellerkind zu sein. Das Wetter ist schön! Wie es eben so ist wenn Elektroleins reisen :-).
Wir entscheiden uns die ca. 300 km ohne Druck hinter uns zu bringen und so machen wir den einen oder anderen Stop.
Es ist viel los auf den Raststätten an diesem Freitag - und so erregt der Volt doch tatsächlich einiges an Aufmerksamkeit wie er trotz „Halten“-Modus im Batteriebetrieb über die Parktplätze schleicht - bei niedrigen Geschwindikeiten geht der Range Extender fast immer aus!
Schnell ist bei einem solchen Stop das „Pickerl“ (Autobahnvingnette für Österreich) erstanden und Geld an die Hygiene/Wellness-Oase umverteilt.
Aber irgendwo dort geschieht es auch das wir vergessen wieder den „Halten“-Modus zu aktivieren. Der Volt befindet sich sinnvoller Weise nach einem Neustart immer im „Normal“-Modus, und damit im Batteriebetrieb.
Als ich das bemerke, ist die Batterie bereits zu 50% entladen. Wir haben immer noch locker genug Reserven um weder für den Brennerpass noch für unser Ziel Wolkenstein auf 1563 Meter den „Berg“-Modus bemühen zu müssen. Für die Autobahnen in Österreich und Italien gelten ja sowieso sehr moderate Höchstgeschwindigkeiten - hier sind keinerlei Probleme zu erwarten - aber jetzt müssen wir für Morgen aber unbedingt laden.
Das Abenteuer beginnt jetzt erst. Insbesondere da uns die obligatorischen „Willkommen in Österreich“ bzw. „Willkommen in Italien“-SMS der Netzbetreiber unmissverständlich darauf hinweisen das wir die Zivilisation bzw. unsere Internettarife hinter uns gelassen haben - reisen wie 1989, ohne Google Maps - wird es sich ausgehen?
15:00 Uhr
Bei Kaffee und grünem Tee halten wie die erste Lagebesprechung auf dem Brennerpass ab. Wir zählen auf die Organisatoren der Veranstaltung und sehen einen Wald von Ladesäulen vor unserem geistigen Auge spriessen! So wird es sein! Optimismus macht sich breit.
Als kleines Zuckerl haben wir aber kein Hotel in Wolkenstein, sondern eines in Sankt Christina - 1428 Meter über n.N. Es ist also pendeln angesagt. Über ca. 150 Höhenmeter.
Der Rest der Fahrt verläuft jetzt aber ohne Überraschungen und so erreichen wir nach vielen Höhenmetern um 17:00 Uhr Wolkenstein. Der Volt hat noch 29 km elektrische Reichweite in der Batterie.
17:00 Uhr
Am Marktplatz erwarten uns schon die Organisatoren der ECO-Dolomites, Daniel und Maximilian. Zwei wirklich nette Jungs von www.letsmove.cc.
Volt Parken und die Anmeldun ist schnell erledigt. Zur Begrüssung gibts vom Tourismusverband eine Brotzeitplatte und Baseballcaps. Das nehmen wir gerne an. So schnell hat man sonst kaum die Souveniers für die Kids organisiert ;-). Aber wo sind die Lademöglichkeiten? Die Suche nach den Ladesäulen, Steckdosen oder Mignonzellen bleibt zunächst vergeblich.
Aber Daniel weiss mehr. Der Techniker soll gleich kommen. Hach ja, wir sind ja in Italien - also keine Hektik. Also geht es los zum Sigthseeing in Wolkenstein.
Wolkenstein liegt in Gröden und damit in der grandiosen Kulisse der Dolomiten. Die „bleichen Berge“ leuchten in den Strahlen der späten Nachmittagssonne und Krenni und ich lassen uns dieselbe auf den Peltz scheinen. La dolce vita - so muss das Leben sein. Nach dem Besuch der lokalen (und kostenlosen) Kunstausstellung trotten wir zurück zum Dorfplatz und siehe da, der Techniker ist da und zieht schon fleissig Kabel.
Allerdings, ein 2,5mm2-Kabel für 3 Teslas (die in Reih und Glied nach Farbeabstufung sortiert auf dem Platz herumlungern) und einen Volt? Wir denken das geht nicht gut und entscheiden uns nach telefonischer Nachfrage im Hotel eben dort über Nacht zu laden. Also ab zu Hotel - eine Entscheidung die mir noch etwas Schweiss kosten sollte.
19:00 Uhr - Hotel.
Im Hotel werden wir freundlich empfangen. Der Portier macht uns extra einen Parkplatz frei und zeigt uns die Steckdose - nicht sehr vertrauenserweckend. Die Überprüfung bringt es an den Tag. Diese Steckdose ist eine Ex-Steckdose. Die ist tot Mann, zu den Ahnen hinüber gegangen, hat den Löffel abgegeben!
Aber man ist ja noch nicht am Ende. Schwupps zaubert der Portier eine Kabeltrommel hervor und steckt diese WEIT, WEIT entfernt vom Volt ein. Da die Kabeltrommel danach aber immernoch aufgerollt auf ihre Feuerbestattung wartet, rolle ich sie schnell hinter dem Rücken des Angestellten ab und entdecke dünne Drähte und bereits angeschmortes Plastik - ob das gut geht? Vorsichtshalber setzte ich den Ladestrom auf 6A herunter und spreche leise eine Beschwörungsformel. Krenni ruft zur Sicherheit noch irgendeinen Berggeist um Unterstützung an.
Ging es gut? Mit kurzen Worten - NEIN :-(. Zwar fängt der Volt zu laden an, bricht aber immer wieder ab. Natürlich aber immer hinter meinen Rücken! Abbruch der Ladung, Neustart der Ladung... wird es reichen?
Notfallplan!
20:30 Uhr.
Pizzaessen mit den Tesla-Fahrern zurück in Wolkenstein. Wir geniessen die Pizza, der Volt den Strom aus einer inzwischen zusätzlich materialisierten Ladesäule.
Beim Essen kommt es zu einem lebhaften Meinungsaustausch bzgl. Reichweite, Akkugrössen, Ladekabeln und allgemein der Frage wieviel Zylinder ein Range Extender so haben sollte und muss und was ein Range Extender überhaupt ist und was nicht. Zudem das man ja wohl nur elektrisch fahren dürfte... wenn man die Zeit hat --- und keine Kinder --- oder sonstige familiäre Bindungen --- oder Arbeit ;-).
Am Schluss haben wir uns dann darauf geeinigt das wir uns nicht geeinigt haben, das aber mit absoluter Sicherheit. Trotzdem war es ein netter Abend und wir sind im Frieden geschieden.
22:00 Uhr
Irgendwie sieht der Volt zufrieden aus als wir wieder den Platz erreichen. Umgeben von Elektroautos, versorgt mit leckerem „Bergstrom“ lässt es sich schon leben. Leider muss der Volt sich von der freundlichen Ladesäule trennen. Immerhin darf er noch ca. 150 Höhenmeter rekupieren - Lecker.
Ladestand inzwischen bei ca. 50%. Knapp... mal sehen wieviel Ladung sich in der Nacht durch das dünne Käbelchen am Hotel drücken lässt. Wir sind müde und entscheiden das heute niemand Nacht- und Ladewache am Volt halten wird. Ois EASY!
„Gute Nacht Krenni!“ „Gute Nacht Uli!“ „Gute Nacht John-Boy“.
Das war es mit der Anreise nach Wolkenstein!
Als nächstes folgt, DIE TEILNEHMER!
Montag, 24. September 2012
Special ECO DOLOMITES - Anreise