oder: Von einem der Auszog ein E-Fahrzeug zu kaufen oder „Ey Mann, wo is mein Auto?“
oder: Von einem der Auszog ein E-Fahrzeug zu kaufen oder „Ey Mann, wo is mein Auto?“
Meine Reise zur E-Mobilität
Kuschelig warm für die Autos - Kälte für die Fahrer
Der Veranstalter meint es dort gut mit den Autos. Die Boxen sind mit Decken abgehängt und werden mittels starken Elektroheizern (32A) kuschelig warm geheizt. Haben die Angst das die Fahrzeuge morgen keine Reichweite bringen? Dem Volt wäre es danke der klimatisierten Batterie egal. Aber mach anderer hat das nicht, so gesehen ist das Vorgehen verständlich - führt aber die Idee von Elektrofahrzeugen (Energie sparen) ad absurdum.
Die Fahrer hoffen allerdings das die 32A, die von der Heizung PRO BOX gezogen werden sich nicht negativ auf die Lademöglichkeiten auswirken.
An Anschlüssen mangelt es jedenfalls nicht. 16A, 32A, Schucko. Alles ist in mehrfacher Ausführung pro Box vorhanden. Trotzdem werden fleissig eigene Boxen und Adapter kaskadiert.
Und so nuckeln am Ende viele Elektroautos friedlich in den verschiedenen Boxen am Strom. Nur ein Think überlastet einmal die Sicherung. Aber auch ieses Problem ist schnell behoben. So werden alle Fahrzeuge Morgen mit vollen Batterien auf die Neugierigen warten.
Der Nissan Leaf nimmt ne Nase voll aus der CHAdeMO-Pulle.
Aber wer hat an die Fahrer gedacht? Die frieren ein bisschen vor sich hin. Es bilden sich Grüppchen vor den Heizlüftern - hmmmmmmmmm, waaaaaarrrmmmmm, *schmatz*.
Die nächste Frage tut sich auf. Wie kommt man zu den Hotels? Einen Schuttleservice gibt es (Heute) nicht. Manche fahren mit den eigenen voll beladenen Fahrzeugen zum Hotel. Ich rufe vorsorglich beim Hotel an. „Haben Sie noch eine Steckdose frei?“ „Komisch, solche Anrufe hatten wir heute schon öfters! Leider ist die letzte Steckdose bereits belegt!“. MIST. Der Fisker hat mir die Dose weg geschnappt. Verdammte Range Extended Vehicles ;-) ! Aber wann kommt das schon vor, das mehr als ein Elektrofahrzeug an einem Hotel parkt. Sieht so die Zukunft aus?
Ich bekommte dankenswerter Weise noch einen Platz im österreichischem Transport-KIA. Voll beladen geht es zum Hotel. Trotz Dieselmotor aber umweltfreundlich! Der KIA fährt mit Pflanzenöl und Herbert (der Fahrer) hat sich einen ausreidenden Vorrat im Kofferraum mitgebracht. Wir könnten auch eine Frittenbude aufmachen. Das bringt ich auch gleich schon zum nächsten Thema.
Was hat ein Elektrofahrer so im Kofferraum?
Natürlich naheliegende Dinge wie z.B. jede Menge Kabel, Werbematerial, einen Kindersitz.
Vor allem die Teslas nutzen jedes bisschen Platz für Kabel in allen Ausprägungen!
Manch einer fährt aber auch gerne mit dem einene CHAdeMO-Lader durch die Welt. Naja, wenn die Infrastruktur nicht aufgebaut wird, nehmen wir sie eben mit! Der Lader wiegt so einiges und kostet 14.000 EUR. Aber der Dank aller Leaf und iMiev/iOn/C-Cero-Fahrer waren ihm gewiss! Diese konnten alle an diesem Ladegerät innerhalb kürzester Zeit wieder aufgeladen werden.
16KW Ladeleistung - ein stolzer Wert. Ich muss mich mit 2,4 KW begnüge da General Motors die Ladeleistung des mitgelieferten Kabels auf 10A begrenzt. Da tut demnächste Abhilfe mit 16A Not.
Naja, eigentlich hätte ich ja so eine Ladeinfrastruktur vom Veranstalter erwartet. Aber wie gesagt, kommt es nicht aus der Ecke, macht das der patente Elektrofahrer eben selbst. Ich verneige mich vor diesen Pionieren. RWE hat für den Folgetag zwar Ladesäulen aufgebaut, aber warum die Nutzen wenn es in jeder Box ausreichend Steckdosen aller Grössen und Variationen gibt?
La dolce Vita
Zurück zum Hotel. Endlich dort angekommen gibt es Abendessen. Mit den Grundstoffen der italienischen Küche (Pizza, Lasagne und Grappa) lassen wir den Tag ausklingen. Mamma mia!
14.11.
Briefing
Am nächten Morgen wurde die Runde der Fahrer auf den Tag eingeschworen. In drei Gruppen werden wir über die Strecke fahren - wir sollen den Teilnehmern zeigen das die Elektromobile echte Autos sind. Hmmm...
Für Spielzeug war auch gesorgt.
Und natürlich nicht von einem Motorsportevent wegzudenken - die hübschen Mädels!
Gänzlich gefehlt hat aber der Krach der zu Motorsportevents gehört - das wurde von den Instruktoren als sehr angenehm empfunfden.
Runde um Runde
Jetzt geht es los. Der Tross setzt sich in Bewegung. 3 verschiedene Gruppen umfahren des Kurs. Mal mit, mal ohne Passagiere. Eine Runde hat eine Länge von 7,5 km (ca. 1,5x um den Kurs). Nach der ersten Fahrt habe ich 1,3 von 10,3 kwh verbraucht. Na da wird der Akku nicht so lange halten.
Für dieselbe Strecke habe ich in der nächsten Runde 0,63 Liter Benzin verbraucht.
Die Mitfahrer bilden eine illustere Runde. Manager und Ingenieure von VW, Porsche, Merzedes, BMW und Zulieferern geben sich das Lenkrad in die Hand. Es sind auch Proffessoren und Mitarbeiter des TÜVs unter den Fahrern.
Die wesentlichen Fragen beziehen sich auf:
„Was ist der Unterschied zwischen Ampera und Volt?“ „3000-4000 EUR ;-).“
Der Herr von Porsche will wissen ob sich der Volt rechnet. „Rechnet sich ein Porsche?“ Er stimmt mir schmunzelnd zu.
Viele wollen wissen ob man mit dem Volt auch in Urlaub fahren kann: „Ja, ja das kann man!“ und wie ich auflade: „Immer da wo es geht, ansonsten über Nacht.“
Sehr interessant für mich war das alle Fahrer durchweg positiv (teilweise echt überrascht) auf den Volt reagiert haben. Einigen Managern der deutschen Automobilindustrie scheint das Event wie ein Wachruf erwischt zu haben. Das Fahrverhalten kommt bei allen gut an, das Interieur wird als stimmig bezeichnet. Einige meinen GM hat bei den Displays und dem Sensorfeld etwas dick aufgetragen (dieser Meinung kann man durchaus sein).
Ich drücke allen noch rein das sie bitte wieder Autos bauen sollen die eine grosse Heckklappe haben (da ist der Volt an diesem Tag DAS positive Beispiel) und wieder einmal übersichtlicher werden (da ist der Volt KEIN gutes Beispiel). Manchen merkt man die Technikverliebtheit an - „Warum ein übersichtliches Auto wenn man eine Rückfahrkamera hat?“ - „Weil eine Rückfahrkamera GELD kostet und KAPUTT gehen kann!?“.
Die Rundengeschwindigkeiten steigen. So würde echt niemand auf der Strasse fahren. Aber der Volt und die anderen Elektroautos flitzen um den Parcours ohne sich eine Schwäch bei der Fahrdynamik zu leisten - beeindrucken was moderne Autos an Strassenlage bieten - ich sehe den Volt schon von der Strecke fliegen, aber es greift nicht einmal die Traktionskontrolle ein - sehr gut!
Damit ist aber auch erklärt wieso die Testverbräuche von Elektroautos in Automobilzeitschriften immer sehr unrealisitisch sind da z.B. Rekuperation bei dieser Fahrweise kaum möglich ist.
Was, schon leer?
Wir sind nun schon eine Stunde unterwegs und die ersten Elektroautos ziehen sich in die Boxen zum laden zurück. Der Volt hat natürlich prinzipbedingt keine wirklichen Probleme mit der Reichweite, aber auch mein Akku geht zur Neige. Ich versuche mit einigen Mitteln die Fähigkeit im Batteriemodus zu fahren zu erhalten. In Runden, in denen sich kein Fahrer/Beifahrer findet wechsele ich in den Halten Modus. So bleibt noch genug elektrische Reichweite um den Anwesenden die lautlose Fahrweise zu erläutern.
Die erste Panne!!!
Ja, ich hatte während der Vorführung meine erste Panne nach 10.000km. Das Display zeigt in gehässigem Gelb die Meldung: „Lenkradschloss Prüfen“. Der Volt will nicht mehr starten.
Was tun? Das Führungsfahrzeug startet bereits in die nächste Runde. Wir blockieren die Strecke. Aber, als alter ITler weiss man sich ja zu helfen. Wir versuchen es mit der Windowsmethode. Alle aussteigen, wieder einsteigen und neu starten. Was soll ich sagen? Es hat funktioniert. Das Öffnen der Fahrertür löscht alle Meldungen vom Display und führt wohl zu einer Neuinitialisierung des Systems. Läuft der Volt unter Windows?
Wie auch immer; die Karre „springt“ wieder an. Die Blamage ist abgewendent. Nichts wie los und zur Gruppe aufschliessen.
Akku laden im Mountain Mode
Uff, nach 8-9 Runden ist die elektrische Reichtweite runter auf 9km. Damit schaffe ich keine volle Runde mehr. Da kommt mir die Idee. Ich wechsle in den Bergmodus und fahre eine Runde ohne Passagiere.
Menno, so träge habe ich den Volt ja noch nie erlebt - selbst bei der Fahrt auf das Timmelsjoch war der Volt spritziger. Das liegt daran das jetzt der Range Extender wirklich die Batterie lädt. Der Motor dröhnt und läuft diese gesamte Runde auf Hochtouren - das fällt auf. Die Streckenposten setzen besorgte Gesichter auf. „Keine Sorge Jungs, der Volt packt das schon!“.
Der Lohn der Quälerei sind allerdings 6 gewonnene elektrische Kilometer. „Yes“, wieder 15 km Reichweite im Akku. Die Testfahrer können wieder kommen.
Endabrechnung und Gruppenphoto
Am Ende bin ich 54 km elektrisch gefahren - mit 10.3 kwh. 49,9 km mit Benzin - mit insgesamt 5,0 Liter.
Natürlich durfte am Ende die ganze Bande noch für verschiedene Gruppenphotos Model stehen.
Alle wollten mal ein Photo.
Und nochmal in Fächerformation.
Nur die Verbrenner durften nicht mit aufs Photo - Kellerkinder eben!
Vorträge und die Meta-Ebene
Nach dem Mittagessen mutieren die Fahrer zu regulären Teilnehmern des Kongresses. Auch ich begebe mich in den Vortragsraum um einigen Keynotes zu lauschen.
Dort wechseln sich interessante Fakten mit der Metaebene der Politik ab.
Im wesentlichen gibt es nichts wirklich neues, aber so maches Detail ist wissenswert und können auch für meine Arbeit hilfreich sein.
Die Themen drehen sich um
-Intelligente Stromnetze
-Die Batterie als Schlüssel zur Elektromobilität
-Die Strategie der deutschen Automobilindustrie bezüglich alternativer Antriebe (wir machet alles!)
-Die politischen Rahmenbedingungen (Steckernorm, steuerliche Aspekte, etc.)
Alle Redner wurden mit den Preis für die beste Anwesenheit ausgezeichnet. Endlich weiss ich wie man an solche Preise kommt. Man muss einfach immer da sein, irgendwann wird man dann auch mal ausgezeichnet - strange.
Party!!!
Abendlliche Feier im bunt beleuteten Baden-Würtemberg Center. Der Volt parkt in vorderster Front.
Geboten wurde Lifemusik, ein Rennsimulator, ein Bufet, viele Getränke und cooles Licht („Was ist das ?“ „Blaues Licht!“ „Was macht es ?“ „Es leuchtet blau!“).
Bitte verzeiht mir das ich hier nicht mehr Photos gemacht habe, aber auch Voltolero will man feiern!
15.11.2012
Ab nach Hause mit Zwischenstopp bei SAP in Walldorf
Den Zwischenstop findet Ihr im Teil 3...
Voltolero.de
Samstag, 17. November 2012
VDA Qualitätsmanagement Gipfeltreffen am Hockenheimring - Teil 2